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Qualifizierungswege für Strategisches Facility Management

Facility Management: Strategie » Grundlagen » Qualifizierung

Qualifizierungswege für Strategisches Facility Management

Qualifizierungswege für Strategisches Facility Management

Facility Management (FM) hat sich in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor in Unternehmen entwickelt. Dabei geht es im Strategischen Facility Management nicht mehr nur um die reine Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen, sondern um die langfristige Planung, Steuerung und Optimierung sämtlicher immobilien- und infrastrukturrelevanter Prozesse im Einklang mit den Unternehmenszielen. Aspekte wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Digitalisierung (Smart Buildings, Internet of Things), Kostenoptimierung, Risikomanagement und eine vorausschauende Investitionsplanung rücken zunehmend in den Fokus.

Strategisches Facility Management hat sich zu einem wesentlichen Element in der Unternehmensführung entwickelt. Die Anforderungen sind hoch: Die Disziplin vereint technische, kaufmännische, rechtliche und organisatorische Aspekte in langfristigen, auf Effektivität und Effizienz ausgelegten Konzepten. Deutschland bietet eine Vielzahl an Qualifizierungsmöglichkeiten, die Mitarbeitende auf unterschiedlichsten Ebenen an das strategische FM heranführen oder ihre Kompetenzen weiter ausbauen – angefangen bei handwerklich-technischen Ausbildungen mit anschließenden Aufstiegsfortbildungen über akademische Bachelor- und Masterstudiengänge bis hin zu Promotionsvorhaben und spezialisierten Zertifikatslehrgängen.

Für Unternehmen ist eine durchdachte Personalentwicklung im Strategischen Facility Management essenziell, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen: gut ausgebildete FM-Strategen und -Strateginnen steuern Immobilienportfolios kostenoptimiert, entwickeln nachhaltige Gebäudekonzepte, integrieren digitale Technologien und sichern die Rechtssicherheit. Für die Mitarbeitenden eröffnet sich ein breites Spektrum an Aufstiegsmöglichkeiten in einem Zukunftsbereich, der hohe Verantwortung, abwechslungsreiche Aufgaben und exzellente Karriereperspektiven bietet. Insgesamt gilt: Wer das Strategische Facility Management in die unternehmensweite Strategie einbettet und konsequent in qualifizierte Fach- und Führungskräfte investiert, schafft die besten Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg in einem dynamischen Marktumfeld.

Abgrenzung zu Operativem Facility Management

  • Operatives Facility Management: Im Fokus stehen tägliche Abläufe wie Wartung, Reinigung, Sicherheit, Hausmeisterservices oder Catering. Der zeitliche Horizont ist meist kurz- bis mittelfristig.

  • Strategisches Facility Management: Das übergeordnete Ziel ist es, Gebäude, Flächen und Services langfristig optimal an den Unternehmenszielen auszurichten. Hierzu gehören Standortentscheidungen, Investitions- und Portfolioplanungen, Digitalisierungsstrategien (z. B. Building Information Modeling, Smart Building-Konzepte), Nachhaltigkeit und Lifecycle-Kostenmanagement.

Kompetenzanforderungen im Strategischen Facility Management

  • Analytisch-konzeptionelle Fähigkeiten: Entwicklung von FM-Strategien, die im Einklang mit Vision, Mission und Geschäftsmodell des Unternehmens stehen.

  • Betriebswirtschaftliches Know-how: Investitionsplanung, Kostenrechnung, Controlling, Risikomanagement und Finanzierungskonzepte.

  • Rechtliche Grundlagen: Vertragsrecht, Betreiberverantwortung, Normen (u. a. ISO 41000-Reihe, GEFMA-Richtlinien) sowie Umwelt- und Arbeitsschutzgesetze.

  • Führungskompetenz und Projektmanagement: Steuerung von interdisziplinären Teams, Verhandlung mit Stakeholdern, Konfliktmanagement, Change Management.

  • Technische Grundlagen: Kenntnisse über Gebäudeautomation, Energieversorgung, Instandhaltungsstrategien und Digitalisierung in der TGA (Technische Gebäudeausrüstung).

Fachspezifische Aus- und Weiterbildungen - Auch wenn es (noch) keine reine „Ausbildung zum Strategischen Facility Manager“ gibt, ist eine solide FM-Grundlage häufig in technischen, handwerklichen oder kaufmännischen Berufen zu finden, z. B.:

  • Immobilienkaufmann/-frau

  • Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik

  • Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

  • Kaufmann/-frau für Büromanagement mit FM-Bezug

Nach Abschluss und einiger Berufserfahrung bieten sich Aufstiegsfortbildungen an, die sich zunehmend auch mit strategischen Fragestellungen befassen:

  • Befähigungen: Vertiefte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Immobilienverwaltung, erste Einblicke in strategische Planung.

  • Berechtigungen: Höherer IHK-Abschluss, Anerkennung im gesamten Bundesgebiet, Zugang zu Führungsfunktionen im (operativen) FM.

  • Aufwand: 1–2 Jahre Vollzeit oder 2–3 Jahre berufsbegleitend, Kosten abhängig vom Anbieter (mehrere Tausend Euro), Förderung (z. B. Aufstiegs-BAföG) möglich.

  • Wert für Unternehmen: Höhere Planungssicherheit und Kostenkontrolle in FM-Projekten.

  • Wert für Mitarbeitende: Erweiterte Karriereperspektiven, stärkere Verhandlungsposition in Projekten.

Techniker/in mit Schwerpunkt Gebäudetechnik

  • Befähigungen: Technisch fundierte Kenntnisse (Wartung, Instandhaltung, Energieversorgung), betriebswirtschaftliche Grundlagen, Projektmanagement.

  • Berechtigungen: Staatlich geprüfter Abschluss, mitunter Zugangsberechtigung zu bestimmten Bachelor-Studiengängen.

  • Aufwand: 2 Jahre Vollzeit oder bis zu 4 Jahre berufsbegleitend, Kosten und Förderung ähnlich wie bei den IHK-Aufstiegsfortbildungen.

  • Wert für Unternehmen: Qualifizierte technische Fachkräfte, die in strategischen Projekten fundierte Entscheidungsgrundlagen liefern können (z. B. Investitions- und Lifecycle-Betrachtungen).

  • Wert für Mitarbeitende: Höhere Position und Vergütung, Ausbau der technischen und betriebswirtschaftlichen Kompetenzen.

Bachelorstudiengänge

Duales oder berufsbegleitendes Studium in Fächern wie „Facility Management“, „Real Estate und Facility Management“, „Technisches Gebäudemanagement“ oder „Bau- und Immobilienwirtschaft“

Befähigungen:

  • Fundierte Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Bautechnik, Gebäudetechnik sowie rechtliche Grundlagen.

  • Fähigkeit, FM-Prozesse ganzheitlich zu steuern und an Unternehmensziele anzupassen.

Berechtigungen:

  • Erwerb eines Bachelorabschlusses (z. B. Bachelor of Engineering, Bachelor of Arts).

  • Zugang zu weiterführenden Masterstudiengängen oder höheren Positionen im Unternehmen.

Aufwand:

  • Dauer: ca. 3–4 Jahre.

  • Kosten: Teils Studiengebühren, häufig übernehmen Unternehmen (anteilig) die Kosten bei einem dualen Studium.

Wert für Unternehmen:

  • Nachwuchsfachkräfte mit modernem und praxisorientiertem FM-Verständnis.

  • Starke Bindung der Studierenden ans Unternehmen durch die Verzahnung von Theorie und Praxis.

Wert für Mitarbeitende:

  • Frühe Vernetzung mit der Praxis, fundierter Studienabschluss und gutes Sprungbrett für strategische Aufgaben.

Masterstudiengänge

In vielen Fällen ist für eine Karriere im Strategischen Facility Management ein Masterabschluss empfehlenswert. Hier kommen Studiengänge wie „Real Estate Management“, „Facility Management and Energy“ oder „Corporate Real Estate Management“ in Frage.

Befähigungen:

  • Tiefgehende Spezialisierung auf strategische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte im FM.

  • Entwicklung von Führungskompetenzen sowie Methoden für Change- und Innovationsmanagement.

Berechtigungen:

  • Masterabschluss (z. B. Master of Science, Master of Business Administration).

  • Qualifikation für Führungspositionen, Projektleitung großer FM-Projekte, u. U. Zugang zur Promotion.

Aufwand:

  • Dauer: meist 3–5 Semester berufsbegleitend oder Vollzeit.

  • Kosten: Studiengebühren variieren je nach Hochschule, Fördermöglichkeiten prüfen (Stipendien, Arbeitgeberbeteiligung).

Wert für Unternehmen:

  • Qualifizierte Experten, die strategische Weichenstellungen im FM verantworten (z. B. Standortentscheidungen, Outsourcing-Strategien, Nachhaltigkeitskonzepte).

  • Höhere Innovationsfähigkeit durch Einbindung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Wert für Mitarbeitende:

  • Fundiertes Top-Level-Wissen, deutlich verbesserte Karriere- und Gehaltsaussichten.

  • Vorbereitung auf Führungspositionen, erweiterte Netzwerke in Wissenschaft und Praxis.

Promotion im Strategischen Facility Management

Für Unternehmen mit intensivem Forschungsbedarf oder sehr innovativen Projekten (z. B. Smart Building-Konzepte, Building Information Modeling, Energieeffizienz-Forschung) kann eine Promotion im Bereich „Strategisches Facility Management“, „Immobilienökonomie“, „Nachhaltiges Bauen“ oder ähnlichen Disziplinen interessant sein.

Befähigungen:

  • Ausgeprägte Forschungskompetenz und wissenschaftliche Problemlösungsfähigkeiten.

  • Entwicklung von Innovationen, neuen Methoden und Technologien im FM-Umfeld.

Berechtigungen:

  • Führen des akademischen Grades „Dr.“.

  • Karrierewege in Forschung und Lehre oder in hochspezialisierten Management- und Entwicklungsabteilungen.

Aufwand:

  • Dauer: 3–5 Jahre (berufsbegleitend oft länger).

  • Hohe zeitliche und inhaltliche Anforderungen, solide Finanzierungskonzepte nötig.

Wert für Unternehmen:

  • Entwicklung innovativer Lösungen, gezielte Umsetzung von Forschungsprojekten in betriebliche Strategien.

  • Stärkung des Images als forschungsstarker und attraktiver Arbeitgeber.

Wert für Mitarbeitende:

  • Exzellente Positionierung am Arbeitsmarkt, weitreichende Kompetenzen in einem hochspezialisierten Feld.

  • Langfristige Perspektiven in Führung, Beratung oder Wissenschaft.

GEFMA-Zertifikatslehrgänge - Die German Facility Management Association (GEFMA) bietet diverse Zertifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für unterschiedliche Kompetenzniveaus an, etwa:

  • GEFMA-zertifizierte/r Fachfrau/-mann im Facility Management (Grundlagen bis Fortgeschrittene)

  • Zertifikatslehrgänge zu Betreiberverantwortung, Energiemanagement, Nachhaltigkeit (Sustainability), Digitalisierung etc.

Befähigungen

  • Vertiefung von Spezialthemen im strategischen Kontext (z. B. effektive Contracting-Modelle, Lifecycle-Kostenberechnungen).

  • Breites Netzwerk innerhalb der FM-Branche.

Berechtigungen

  • Anerkannte GEFMA-Zertifikate als Qualifikationsnachweis.

  • Höhere Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden und Geschäftspartnern.

Aufwand

  • Seminare dauern wenige Tage bis mehrere Wochen; Kosten variieren je nach Umfang.

  • Prüfung und Rezertifizierung (z. B. alle 2–3 Jahre) möglich.

Wert für Unternehmen

  • Top-aktuelles Wissen zu Regularien, Normen (DIN EN ISO 41000) und Best Practices.

  • Höhere Rechtssicherheit und Qualität im strategischen FM.

Wert für Mitarbeitende

  • Spezialisierung ohne langen Ausfall im Job, punktgenaues Lernen.

  • Sichtbare Kompetenzsteigerung, die schnell in die Praxis einfließt.

Weitere Fachzertifikate (VDI, TÜV, DGNB, etc.)

  • VDI und TÜV: Zertifikatslehrgänge zu Themen wie Energieaudits, Lüftungs- und Klimaanlagentechnik, Betreiberpflichten.

  • DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen): Zertifizierungen für Gebäude und Quartiere, Weiterbildung zum/zur DGNB-Consultant oder Auditor/in.

  • Projektmanagement-Zertifikate (GPM/IPMA, PMI, PRINCE2): Hilfreich im strategischen FM, um komplexe Projekte strukturiert zu steuern.

Befähigungen

  • Spezialisiertes Wissen (z. B. nachhaltige Gebäudeplanung, Standards im FM, Projektmanagement).

  • Fähigkeit, externe Audits erfolgreich zu bestehen und entsprechende Labels zu erwerben.

Berechtigungen

  • Zertifikate als anerkannter Branchenstandard.

  • Teilweise Voraussetzung für die Teilnahme an bestimmten Ausschreibungen.

Aufwand

  • Variabel: Seminardauer von 2 Tagen bis zu mehreren Wochen, entsprechende Prüfungsgebühren.

Wert für Unternehmen

  • Beschleunigte Implementierung moderner Standards und Methoden (z. B. Smart Building, digitale Gebäudebewirtschaftung).

  • Wettbewerbsvorteile durch sichtbar zertifiziertes Qualitäts- und Nachhaltigkeitsniveau.

Wert für Mitarbeitende

  • Gezielte Erweiterung oder Vertiefung des Kompetenzprofils.

  • Professioneller Nachweis für den eigenen Expertenstatus und bessere Karriereaussichten.

Anbindung an Unternehmensziele

  • Strategisches FM muss eng mit der Gesamtstrategie verzahnt sein (z. B. Nachhaltigkeitsstrategie, Digitalisierungsoffensive).

  • Qualifizierungsmaßnahmen sollten priorisieren, welche Themen für den Unternehmenserfolg entscheidend sind.

Kosten-Nutzen-Analyse

  • Kurz- und langfristige Mehrwerte (Prozessoptimierung, Kostenersparnis, Imagegewinn) gegen Investitionen (Gebühren, Freistellung, Reisekosten) abwägen.

  • Förderungen (Bildungsgutscheine, Aufstiegs-BAföG, steuerliche Absetzbarkeit) prüfen.

Zeitmanagement und Organisationskultur

  • Berufsbegleitende Studien- und Weiterbildungsmodelle fordern eine gute Work-Life-Balance.

  • Das Unternehmen sollte Lernzeiten, flexible Arbeitsmodelle und unterstützende Arbeitsmittel bereitstellen.

Qualität und Anerkennung

  • Auf etablierte und geprüfte Anbieter achten (z. B. staatliche Hochschulen, IHK, GEFMA, VDI, TÜV).

  • Internationale Anerkennung von Abschlüssen oder Zertifikaten kann in global aufgestellten Unternehmen relevant sein.

Karriereplanung und Motivation

  • Mitarbeitende frühzeitig in den Prozess einbinden und klare Entwicklungsperspektiven aufzeigen.

  • Leistungsorientierte Vergütung, Bonusmodelle oder direkte Projektverantwortung steigern die Motivation.

Kontinuierliche Weiterbildung

  • Strategisches FM ist in ständiger Weiterentwicklung (z. B. neue Gesetze, Technologien, Normen).

  • Regelmäßige Auffrischungskurse, Konferenzbesuche und Networking sind essenziell, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.