Strategische Ebene
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Nachhaltige Strategien für Facility Management
Definition der strategischen Ziele im Facility Management
Im Facility Management sind die strategischen Ziele eindeutig festgelegt und mitgeteilt. Diese Ziele orientieren sich an den höheren Unternehmenszielen und leisten einen Beitrag zu deren Erreichung.
Unternehmensziele und Strategie
Die Unternehmensstrategie ist ein wesentlicher Faktor für die Zukunftssicherung eines Unternehmens. Unklare Strategien haben in Zeiten großer Veränderungen oder betrieblicher Umwälzungen nachteilige Auswirkungen. Sie erschweren Mitarbeitern die Entwicklung zukunftsweisender Strategien. Besonders im Facility Management wirkt sich eine unscharf definierte Unternehmensstrategie negativ aus. Mitarbeiter stehen dann vor Herausforderungen bei der Erarbeitung zukunftsfähiger Strategien. Der beträchtliche Aufwand für diese strategischen Aufgaben wird kontraproduktiv, wenn ständige Anpassungen der Ziele erforderlich sind.
In einer sich wandelnden Situation ist die rasche und zielgerichtete Umsetzung entscheidend. Sobald eine passende Unternehmensstrategie gefunden ist, integriert man sie in den Geschäftsplan und kommuniziert sie als Basis für zukünftige Maßnahmen. Dies minimiert die Dauer der "Krise". Dieser Wandel hat auch Auswirkungen auf das Facility Management.
Das Facility Management konzentriert sich auf die Umsetzung strategischer Unternehmensanforderungen und stellt die erforderlichen Ressourcen bereit. Eine optimale Herangehensweise kombiniert oft eine strategische Mischung aus internen und externen Dienstleistungen. Dabei sollte die Beziehung zwischen diesen Diensten klar definiert sein.
Ausrichtung des Facility Managements an langfristigen Unternehmenszielen
Bei der Definition langfristiger Unternehmensziele berücksichtigt das Unternehmen immer seine aktuellen Facility-Management-Ressourcen. Wenn ein neues Produktionsgebäude erforderlich ist, fällt es meist in den Zuständigkeitsbereich des Facility Managements, die wirtschaftliche und funktionale Struktur sicherzustellen. Die zukünftige Marktposition des Unternehmens wirkt sich direkt auf die möglichen Unternehmensstrategien aus, wie etwa Kostenführerschaft, Differenzierung oder Nischenstrategie. Jede dieser Strategien zielt darauf ab, das Unternehmen von der Konkurrenz abzugrenzen. Sie muss sorgfältig in Bezug auf den Kundennutzen und die Positionierung ausgewählt werden, um ein effektives Geschäftsmodell zu schaffen.
Facility Management und Unternehmensstrategie
Das Facility Management ist zuständig für die Realisierung der strategischen Anforderungen eines Unternehmens. Dafür müssen die nötigen Ressourcen bereitgestellt werden. Eine effiziente Herangehensweise kombiniert oft sowohl interne als auch externe Dienstleistungen, wobei die Beziehungsstrukturen zwischen diesen Diensten klar definiert sein sollten.
Vergleich von Differenzierungs- und Kostenführerschaftsstrategien
Merkmale | Differenzierungsstrategie | Strategie der Kostenführerschaft |
---|---|---|
Prinzip | - Preiswettbewerb | |
Charakteristik | Hochpreis-Konzept durch | Niedrigpreis-Konzept durch
|
Zielgruppe | - Qualitätskäufer - Markenkäufer | - Preiskäufer |
Wirkungsweise | - langfristiger Aufbau von Präferenzen - Marken-Image | - schnelle Wirkung, - jedoch kein Aufbau von Präferenzen/Image |
Dominanter Bereich in der Unternehmung | - Betriebswirtschaft (Rationalisierung) | |
Typischer Marketing-Mix | - Dominanz von Leistungspolitik (insbesondere Service-Politik), - Distributionspolitik und Kommunikationspolitik | - durchschnittliches Leistungsangebot, - aggressive Preispolitik, Werbung, |
Vorteile | - Aufbau einer eigenständigen Marktposition - gute Ertragschancen durch Aufbau eines „monopolistischen Bereichs“ mit geringer Preiselastizität der Nachfrage | - relativ geringe Investitionen in Leistungs- und Kommunikationspolitik - Ertragschancen bei geringen Personalkosten und günstigen Investitionen |
Nachteile | - hohe Investitionen in Leistungs- und Kommunikationspolitik - Langfrist-Konzept rel. hohes Marktrisiko bei fehlenden Management- und Marketing-Voraussetzungen - Existenzrisiko bei ruinösem Preiswettbewerb |
Differenzierung der Unternehmensstrategie: Streben nach höchster Qualität
Die Strategie der Differenzierung oder Qualitätsführerschaft hat das Ziel, sich durch überlegene Eigenschaften von der Konkurrenz abzusetzen. Um dies zu erreichen, muss das Unternehmen Produkte mit einzigartigen Merkmalen entwickeln, die auf dem Markt selten oder nicht vorhanden sind. Das Facility Management spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, da es spezialisierte Prozesse implementieren muss, um diese Unternehmensziele zu erreichen.
Die Herstellung von einzigartigen Produkten stellt das Facility Management vor besondere Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Kosten. Da exklusive Produkte oft teurer in der Herstellung sind, können sie auch zu einem höheren Preis auf dem Markt verkauft werden. Es ist daher entscheidend, dass das Facility Management diese Kostenfaktoren in der Planung berücksichtigt.
Die Produktdifferenzierung resultiert in einer höheren Servicequalität, verbesserter Lieferzuverlässigkeit und zusätzlichen Dienstleistungen. Mitarbeiter müssen entsprechend qualifiziert und zuverlässig sein, und es gelten erhöhte Standards für Lieferzeiten und Kundenservice.
Aufgrund der Exklusivität der Produkte ist die Produktlinie oft eingeschränkt, weshalb ein relativ hoher Verkaufspreis pro Einheit erzielt werden muss. Dies erfordert, dass sich das Produkt nicht nur durch seine Eigenschaften, sondern auch in Design, Symbolik und Werbung deutlich von den Konkurrenten unterscheidet.
Unternehmensstrategie Kostenführerschaft, Fokus auf Preis
In einer auf Kostenführerschaft ausgerichteten Unternehmensstrategie steht die Minimierung der Produktionskosten im Mittelpunkt, um wettbewerbsfähiger als die Konkurrenz zu sein. Dies erreicht man durch Massenproduktion, Lerneffekte und eine strikte Kostenkontrolle, wobei maximale Effizienz in allen Unternehmensbereichen erforderlich ist.
Für das Facility Management stellt diese Strategie besondere Anforderungen. Vor allem der Energieverbrauch steht unter ständiger Beobachtung. Ein schlechtes oder fehlendes Energiemanagement wäre in diesem Kontext ein schwerwiegender Fehler. Die Produktion läuft oftmals rund um die Uhr, was vom Facility Management eine ständige Verfügbarkeit erfordert. Zu den speziellen Anforderungen gehören daher auch Wartungsarbeiten auf Abruf, hohe Personalverfügbarkeit sowie die schnelle Beschaffung von Ersatzteilen, auch an Wochenenden und Feiertagen.
Wenn externe Dienstleister einen Großteil der Arbeiten übernehmen, kann die langfristige Motivation dieser Arbeitskräfte eine Herausforderung sein. Eine Analyse könnte jedoch zeigen, dass die Inhouse-Wartung wirtschaftlicher sein könnte. Diese Bewertung ist entscheidend für die Wahl der optimalen Lösung. Sowohl das Hauptgeschäft als auch das Facility Management sollten darauf ausgerichtet sein, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen. Hierzu gehören der Einsatz und die Wartung innovativer Produktionstechnologien, die Nutzung attraktiver Finanzierungsoptionen und der Einkauf in großen Mengen zu den niedrigstmöglichen Preisen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Kostenführerschaftsstrategie oft nur geringe Gewinnmargen ermöglicht, die durch hohe Verkaufsmengen kompensiert werden müssen.
Unternehmensstrategie-Nische: Der Spezialistenansatz
In der Nischenstrategie konzentriert sich ein Unternehmen auf ein sehr eng definiertes Marktsegment, in dem es wenig oder keine Konkurrenz erwartet. Um in dieser Nische erfolgreich zu sein, müssen die Fähigkeiten und Kompetenzen des Unternehmens genau auf dieses spezielle Marktsegment abgestimmt sein. Das ist entscheidend, um eventuelle Konkurrenten in diesem Bereich zu übertreffen.
Das Unternehmen hat zudem die Aufgabe, diese Nische entweder auszubauen oder kontinuierlich zu überwachen, um sicherzustellen, dass keine Wettbewerber in dieses Marktsegment eindringen. Die Umsetzung dieser Unternehmensstrategie erfordert besondere Überlegungen, insbesondere im Hinblick auf die Marktforschung, Produktentwicklung und Kundenbindung. Dabei muss das Unternehmen nicht nur auf die aktuellen Bedürfnisse des Marktes eingehen, sondern auch zukünftige Trends im Auge behalten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Ausrichtung des Facility Managements an langfristigen Unternehmenszielen
Bei der Festlegung der langfristigen Unternehmensziele berücksichtigt man immer die aktuellen Facility-Management-Ressourcen des Unternehmens. Wenn beispielsweise ein neues Produktionsgebäude benötigt wird, sorgt das Facility Management für die wirtschaftliche und funktionale Ausgestaltung dieses Gebäudes.
Wesentliche Informationen, die für das strategische Konzept erforderlich sind
Aufbauorganisation Personal für Start-up und Regelbetrieb,
Anzahl, Qualifikation, Aufgaben der vorgesehenen Mitarbeiter,
explizite Belegung von in der Leistungsvereinbarung geforderten Kenntnissen,
Angaben zur Weiterbildung des Personals,
Grobe Implementierungsplanung für Vertrags- bzw. Leistungsbeginn,
Ausstattungsliste des Dienstleisters (Geräte und Hilfsmittel),
Angaben zur Verfügbarkeit eines 24-Stunden-Stördienstes,
Angaben zur Organisation der Rufbereitschaft, Einhaltung der Reaktionszeiten,
Angaben zum Softwareeinsatz,
Angaben zum QM: Das FM hat z.B. den Nachweis einer Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 zu erbringen und aufrecht zu erhalten,
Angaben zu Prozessen: Das FM hat die Anwendbarkeit seiner (zertifizierten) Prozesse auf das Objekt im Betriebskonzept darzulegen.
Unternehmensstrategien und ihre Auswirkungen auf das Facility Management
Die zukünftige Marktposition des Unternehmens dient als Grundlage für die Wahl der Unternehmensstrategien, sei es Kostenführerschaft, Differenzierung oder Nischenstrategie. Jede dieser Strategien zielt darauf ab, das Unternehmen von der Konkurrenz abzuheben. Die ausgewählte Strategie wird sorgfältig unter Berücksichtigung der Vorteile für den Kunden und der Marktpositionierung bestimmt, um ein effektives Geschäftsmodell zu etablieren.
Die Ebene der Strategischen Planung
Neben der Bewältigung zahlreicher Baumängel nach der Immobilienübergabe steht das operative Facility Management oft vor der Herausforderung, die Anforderungen der Nutzer zu erfüllen und die geplanten Funktionen von Systemen, Einrichtungen und Komponenten sicherzustellen. Wenn ein negatives Vorgehen vorherrscht, ist es nachvollziehbar, dass operative Dienstleistungen oft nur begrenzte Nutzerzufriedenheit erzielen.
Dieses Problem wird durch den extremen Kostendruck verschärft, der durch die Vergabe von operativen Facility Services über Marktausschreibungen entsteht. Diese finanziellen Zwänge machen es Dienstleistungsunternehmen oft schwer, die versprochenen Services in der gewünschten Qualität zu liefern. Fehler und Mängel in der Arbeit führen unweigerlich zu ungeplanten Zusatzleistungen und resultieren darin, dass insgesamt nicht genügend Personal zur Verfügung steht.
Ausführungsebene Bau
Weitere Erläuterungen erübrigen sich, da klar ist, dass Fehler in der Bauphase später nicht mehr zu beheben sind. Selbst erfahrene Experten im Bauwesen, oft als "alte Hasen" bezeichnet, können diese Fehler nicht rückgängig machen. Tatsächlich werden sie oft als erste zur Rechenschaft gezogen, wenn es darum geht, Verantwortliche für einen Misserfolg zu identifizieren.
Nutzungsebene
Neben der Bewältigung vieler Baumängel nach der Objektübergabe steht das operative Facility Management vor der Herausforderung, die Zufriedenheit der Nutzer sicherzustellen und die geplanten Funktionen von Anlagen, Einrichtungen und Bauteilen zu gewährleisten. Wenn die im vorherigen Text beschriebene problematische Vorgehensweise vorherrscht, ist es wenig überraschend, dass die operativen Dienstleistungen nur begrenzt zur Zufriedenheit der Nutzer beitragen.
Dieses Problem verschärft sich zusätzlich durch den Umstand, dass die Vergabe von operativen Facility Services meist über Marktausschreibungen erfolgt. Dies schafft einen extremen Kostendruck, der es den Dienstleistungsunternehmen erschwert, die versprochenen Leistungen in der gewünschten Qualität zu erbringen. Fehler und Mängel aus früheren Projektphasen wirken sich ebenfalls negativ aus, indem sie ungeplante Zusatzaufgaben erfordern. Dies führt dazu, dass letztendlich nicht ausreichend Personal für die anfallenden Aufgaben zur Verfügung steht.