Innerbetriebliche Schnittstellen und Abgrenzungen von CFM, RFM und LFM im Facility Management
Das Facility Management (FM) in einem internationalen Großunternehmen ist eine komplexe Organisation, die sich in drei Hierarchieebenen gliedert: Corporate Facility Management (CFM), Regional Facility Management (RFM) und Local Facility Management (LFM). Eine klare Abgrenzung der Aufgabenbereiche und eine effiziente Koordination der Schnittstellen zwischen diesen Ebenen sind entscheidend für die wirtschaftliche, rechtssichere und normkonforme Umsetzung aller Facility-Management-Prozesse. Durch die Einhaltung klar definierter Schnittstellen, regelmäßige Audits und die Nutzung digitaler Steuerungssysteme kann das Unternehmen eine effektive, rechtskonforme und wirtschaftliche Facility-Management-Organisation gewährleisten. Die enge Zusammenarbeit mit Einkauf, HR, dem Kerngeschäft und der Geschäftsleitung stellt sicher, dass alle FM-Prozesse nahtlos in die Unternehmensstrategie integriert sind. Dadurch wird ein nachhaltiger, kosteneffizienter und zukunftssicherer Betrieb ermöglicht.
Zusammenspiel von CFM, RFM und LFM im Unternehmensbetrieb
Das CFM ist die höchste Instanz im Facility Management und verantwortet die strategische Ausrichtung, Standardisierung und Steuerung auf globaler Ebene.
Seine Aufgaben umfassen:
Festlegung der globalen FM-Strategie, einschließlich Governance-Richtlinien und Betreiberverantwortung.
Entwicklung zentraler Richtlinien, Standards und Verfahren, basierend auf ISO 41001 (Facility Management – Managementsysteme).
Vertragsmanagement für globale und strategische Service Provider.
Festlegung von Key Performance Indicators (KPIs) zur wirtschaftlichen Steuerung.
Überwachung der Einhaltung gesetzlicher, normativer und interner Compliance-Anforderungen.
Investitions- und Budgetplanung für FM-Programme.
Einführung neuer Technologien und Digitalisierungsstrategien für das Facility Management.
Definition der Nachhaltigkeitsstrategie und ESG-Richtlinien gemäß ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 50001 (Energiemanagement).
Zusammenarbeit mit Einkauf & Controlling zur Steuerung der Kosten und Effizienzsteigerung.
Schnittstelle zur Geschäftsleitung zur Abstimmung strategischer Unternehmensziele und ihrer Auswirkungen auf das Facility Management.
Das RFM agiert als operative Schnittstelle zwischen der strategischen CFM-Ebene und den lokalen FM-Teams. Es setzt die zentralen Vorgaben des CFM auf regionaler Ebene um und stellt sicher, dass alle Standorte wirtschaftlich, effizient und normgerecht betrieben werden.
Local Facility Management (LFM) – Operative Ebene
Das LFM ist für die tägliche Umsetzung aller Facility-Management-Prozesse an den einzelnen Standorten verantwortlich. Es arbeitet eng mit dem RFM zusammen und sorgt für eine rechtskonforme, wirtschaftliche und effiziente Betriebsführung.
Hauptaufgaben des LFM:
Operative Umsetzung der FM-Leistungen gemäß zentralen Vorgaben.
Koordination und Überwachung der Dienstleister vor Ort.
Sicherstellung der Einhaltung von Service-Level-Agreements (SLAs) und Qualitätssicherung.
Dokumentation und Nachverfolgung von Wartungen, Prüfungen und Störungsbehebungen gemäß TRBS (Technische Regeln für Betriebssicherheit).
Sofortmaßnahmen bei technischen Störungen und Eskalation an RFM, falls erforderlich.
Einhaltung der Vorschriften zu Arbeits- und Brandschutz gemäß ArbSchG und DIN 14096 (Brandschutzordnung).
Berichtswesen und Rückmeldung über betriebliche Optimierungspotenziale an das RFM.
Direkte Umsetzung von Nachhaltigkeits- und ESG-Vorgaben.
Zusammenarbeit mit Einkauf & Beschaffung für Bedarfsanforderungen an Materialien, Ersatzteile und Dienstleistungen.
Abstimmung mit HR für die Umsetzung von Arbeitsplatzsicherheitsmaßnahmen und ergonomischen Arbeitsplatzkonzepten.
Hauptaufgaben des RFM:
Umsetzung der CFM-Strategien auf regionaler Ebene und Anpassung an lokale Gegebenheiten.
Koordination und Steuerung von regionalen Service Providern und Vertragspartnern.
Überwachung und Sicherstellung der Einhaltung der Betreiberverantwortung gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), DIN EN 13306 (Instandhaltungsmanagement) und DGUV-Vorschriften.
Budgetsteuerung und Kostenoptimierung im regionalen Kontext.
Eskalationsstelle für das LFM bei Problemen mit Dienstleistern oder rechtlichen Anforderungen.
Durchführung regionaler Audits und Sicherstellung der Compliance.
Steuerung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Energieeffizienzprogramme.
Optimierung der Vertragsverhandlungen und Lieferantenmanagement zur Effizienzsteigerung.
Zusammenarbeit mit HR-Abteilungen, insbesondere bei Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für FM-Personal.
Abstimmung mit dem Kerngeschäft, um sicherzustellen, dass FM-Services nahtlos in die betrieblichen Abläufe integriert sind.
Kommunikation und Berichtswesen
CFM ↔ Geschäftsleitung: Abstimmung strategischer Ziele und langfristiger Investitionspläne.